E.r.w.i.n

Eiserner Rhein West Initiative e.V.

Mönchengladbach

Hier sind ältere Informationen zum Thema zu finden (vor dem 24.06.2002):

 


vom 24. Juni 2002: Niederrhein Nachrichten

Kurt Bodewig führt die SPD-Region

KREFELD. Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig ist Vorsitzender der neu gebildeten SPD-Region Niederrhein. Bei der konstituierenden Konferenz in Krefeld erhielt Bodewig 81 von 83 Stimmen. Seine Stellvertreterin wurde die Düsseldorferin Brigitte Speth, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion. Zu Beisitzern wählten die Delegierten Dagmar Mühlenfeld (Mülheim), Hans- Werner Bertl (Solingen) und Jens Geier (Essen). Die Region Niederrhein der SPD entspricht dem Gebiet des Regierungsbezirks Düsseldorf. Kurt Bodewig ging in einer verkehrspolitischen Grundsatzrede auf die Entwicklung der Logistikachse Niederrhein mit einer Vielzahl von Straßen- und Schienenprojekten ein. Zurzeit werde eine halbe Milliarde Euro in den Ausbau der Infrastruktur im Regierungsbezirk Düsseldorf investiert. Dazu zählten der Ausbau der A 57 ebenso wie der Ausbau der A 46 und der A 1. Bodewig sagte bei Schienenprojekten wie dem Eisernen Rhein und der Betuwe-Linie würden alle Maßnahmen untersucht, um die betroffene Bevölkerung vor zusätzlichem Lärm zu schützen. Zum Bau des Metrorapid bekräftigte die Regionalkonferenz ihre Zustimmung. RP


vom 20./21. Juni 2002: Lokalteil Mönchengladbach

Rechtsstreit wegen des Eisernen Rheins: Grundstückseigentümer zog vor das Landgericht

Kein Schadensersatz von der Bahn

(RP). Gestern wies die 10. Zivilkammer am Mönchengladbacher Landgericht die Klage eines Wegbergers gegen die DB Netz AG ab. Keinesfalls soll die Bundesbahn den Güterverkehr auf der vorhandenen Gleisstrecke Mönchengladbach - niederländische Grenze, auf dem Teilstück des so genannten "Eisernen Rheins" zulassen, ohne zuvor ein Planfeststellungsverfahren zu betreiben.
Das hatte der Kläger vergeblich gefordert und sich dabei vor allem auf den Schienenbereich bezogen, der unmittelbar am Grundstück des Wegbergers vorbeiführt. Außerdem hatte der Mann von der Bundesbahn Schadensersatz verlangt, weil sein Einfamilienhaus bereits jetzt weniger wert sei. Beide Anträge wiesen die Mönchengladbacher Zivilrichter als unbegründet zurück.


Schienen hinterm Grundstück

Zur Vorgeschichte: Hinter dem Grundstück des Wegbergers verläuft eine Eisenbahnstrecke, die Bestandteil einer Eisenbahnverbindung zwischen dem Hafen Antwerpen und dem Ruhrgebiet, des so genannten Eisernen Rheins ist. Seit 1991 wurde die inzwischen eingleisige Strecke nicht mehr für den durchgehenden Güterverkehr genutzt. Im vergangenen Jahr einigten sich die Verkehrsminister aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden darauf, die reaktivierte Bahnlinie "Eiserner Rhein" auf den historischen Trassen wieder zu nutzen.
Der Wegberger war vor Gericht überzeugt, dass der Güterbetrieb für die nächsten sieben bis zehn Jahre betrieben werden soll. Bei dieser geplanten Art der Nutzung handele es sich um eine wesentliche Änderung der historischen Bahnstrecke. Deswegen sei ein Planfeststellungsverfahren erforderlich. Die Mönchengladbacher Richter waren anderer Ansicht.
Ein solches Verfahren sei nur dann vorgeschrieben, wenn Betriebsanlagen der Eisenbahn neu gebaut oder geändert werden. Außerdem sei der beabsichtigte Streckenbetrieb ein gemeinwichtiges Vorhaben. Deshalb müsse der Wegberger die Beeinträchtigungen dulden, die sich aus der möglichen Aufnahme des Güterbetriebes ergäben.
Die DB Netz AG bekam Recht vor der 10. Zivilkammer. Deren Anwälte hatten gefordert, die Klage abzuweisen. Eine tatsächliche Nutzung der Strecke in der Art und Weise, wie sie der Wegberger prophezeit, sei derzeit gar nicht absehbar, hatten die Vertreter der Bahn argumentiert.


Von INGRID KRÜGER


BV Rheindahlen

Eiserner Rhein: Was wäre wenn?

Von GABI PETERS
Kommt er nun, oder kommt er nicht? Und wenn er kommt - in welcher Form? Und wo überhaupt? Und vor allem - wie laut wird es dann sein? Die Weichen für den Eisernen Rhein sind noch nicht gestellt, dennoch geht man in Rheindahlen vorsorglich in "Hab-Acht-Stellung". Könnte ja sein, dass sich Belgien und die Niederlande trotz der finanziellen Streitigkeiten und anderer Animositäten noch einigen. Wäre ja möglich, dass die gerade gewählten niederländischen Parlamentarier trotz neuer Mehrheit und anders lautender Versprechungen ihre Sympathie für die Bahnverbindung von Antwerpen bis ins Ruhrgebiet entdecken. Und warum sollte der Gütertransport über Schienen eigentlich nicht irgendwann marktwirtschaftlich wieder äußerst interessant werden und in unvorhergesehene Dimensionen boomen? Alles ist möglich.


Maximal 55 Züge
So hörten sich gestern etwa 20 interessierte Bürger in der Bezirksvertretung Rheindahlen an, mit welchen Dezibelzahlen sie malträtiert würden, wenn die historische Eisenbahnstrecke reaktiviert würde, die Züge durch ihren Stadtteil rollten und das auch noch zweigleisig. Das wäre der "worst case" - was auf Deutsch so viel heißt wie schlimmster Fall. Im "Wenn-dies-eintrifft-passiert-jenes "- Lärmgutachten heißt es: Falls es im Jahr 2015 zu einem zweigleisigen Ausbau gekommen ist, dann könnten in 24 Stunden maximal 55 Züge über die Schienen rattern. Damit würden, so erläuterte gestern Jürgen Beckmann, Leiter des Fachbereichs Stadtentwicklung und Planung, die zulässigen Dezibel-Zahlen überschritten. Der empfindlichste Bereich in Sachen Lärm läge rund um die Grotekenstraße. Das müsse den Anwohnern aber noch nicht unbedingt schlaflose Nächte bereiten. Denn in dem Fall kämen juristische Spitzfindigkeiten ins Spiel. Die Frage wäre dann, vereinfacht erklärt: Schafft man mit dem Ausbau der Schienenstrecke von einem auf zwei Gleise eine völlig neue Situation, die eine Planfeststellung erfordert? Dann müsste die Bahn für Lärmschutz sorgen. Oder handelt es sich hier nur um eine Wiederherstellung alter Gegebenheiten, weil in Urzeiten die Züge über schon einmal über zwei Gleise durch Rheindahlen rollten? Das hieße wohl: Lärmschutz wand, adieu.
Weitere Zahlen aus dem Gutachten für die eingleisige Variante zwischen Wegberg-Dahlheim via Rheindahlen bis Rheydt-Güterbahnhof: Bis 2015 könnten maximal 17 Züge pro Tag fahren. In diesem Fall gäbe es laut Beckmann eine relativ niedrige Lärmbelastung. Kritisch würde es nur für die Bewohner; die unmittelbar an der Bahnlinie wohnen. Ein Vergleich des Fachbereichleiters:
"Zwischen Gladbach und Rheydt verkehren zurzeit bis zu 300 Züge pro Tag." Allerdings: Bis heute haben die Verkehrsminister der drei Länder den Vertrag für den Eisernen Rhein noch nicht unterschrieben.

 

Mönchengladbach, vom 16.06.2002

Landtags-Union mit ,,Erwin" solidarisch

Eiserner Rhein: Bürgerinitiativen sprachen mit NRW-CDU


Die Vereinigten Bürgerinitiativen (VBI) wissen im Kampf gegen den ,,Eisernen Rhein" die nordrhein-westfälische CDU auf ihrer Seite. Beiderseits setzt man auf die A-40- Variante als Alternative für die historische Trasse.

Von Werner Hoek

Mönchengladbach.
Die Vereinigten Bürgerinitiativen gegen die Reaktivierung des ,,Eisernen Rheins" aus Mönchengladbach (,,Erwin"), Wegberg, Viersen und Krefeld trafen jetzt mit den Verkehrsexperten der nordrhein-westfälischen CDU zusammen, um die Positionen zum Thema abzustecken. ,,Es war erfreulich festzustellen, dass sich die CDU-Landtagsfraktion inhaltlich völlig solidarisch mit unseren Vorstellungen erklärte", bilanziert Thomas Lamparter, erster Vorsitzender der ,,Eiserner Rhein Initiative West" (Erwin) aus Mönchengladbach das Gespräch, an dem unter anderem Gerhard Wächter, verkehrspolitischer Sprecher der CDU im Landtag, der Mönchengladbacher Landtagsabgeordnete Norbert Post und Bundestagskandidat Günter Krings teilnahmen. Die Vereinigten Bürgerinitiativen waren neben Thomas Lamparter durch Dr. Jürgen Vieten, zweiter Vorsitzender ,,Erwin", Gabriele Schock (SPD Krefeld-West) und Marlies Scheele (FDP Krefeld) vertreten. Die Christdemokraten haben dabei, wie die überparteiliche Initiative erfuhr, weitergehende Vorschläge entwickelt: ,,Die CDU möchte die A 40-Variante in den Bundesverkehrswegeplan aufnehmen und unterstützt die Forderung nach einer Machbarkeitsstudie der Trassenführung", berichtet Lamparter. Besonders wichtig für die Vereinigten Bürgerinitiativen: Die CDU-Fraktion wolle am 30. September des Jahres mit ihrer Mehrheit im Regionalrat die Aufnahme der A 40-Variante in den Bundesverkehrswegeplan beschließen, so Lamparter. Damit könne die geplante Reaktivierung der historischen Trasse, die mitten durch das Mönchengladbacher Stadtgebiet führt, "endlich durch eine nachhaltige und zukunftsträchtige Lösung ersetzt werden." Stutzig machen an diesen CDU-Plänen könnte zunächst das genannte Datum - dann nämlich sind die Bundestagswahlen vorbei, könnten im Wahlkampf gemachte Versprechen schnell in Vergessenheit geraten. ,,Wir werden die Ernsthaftigkeit der CDU-Pläne an ihrer Umsetzung messen", verspricht der erste Vorsitzende von "Erwin" im Hinblick darauf. Acht Tage nach der Wahl erhofften sich die Vereinigten Bürgerinitiativen eine Klärung der "manchmal undurchsichtigen politischen Interessenlagen unabhängig von Wahlkampfzwängen".
Was den Ausgang der Wählen bei den niederländischen Nachbarn betrifft, schätzen sowohl die Bürgerinitiative als auch die nordrheinwestfälischen Christdemokraten die Situation so ein, dass das "Reaktivierungsprojekt durch den Machtwechsel vor dem Ende stehen" könnte. Die CDU hätte versichert, ihre guten Kontakte zu der niederländischen Regierungspartei in diesem Sinne zu nutzen, sagt Thomas Lamparter.
Zudem sei der Eiserne Rhein nicht in das Fördergramm für transeuropäische Streckennetze aufgenommen worden, fügt er hinzu. Die Folge: Für die Reaktivierung gibt es keine EU-Fördermittel. "Bei der A 40-Variante sieht das ganz anders aus", meint Lamparter. Auch die niederländische Konservativen hatten in der Vergangenheit gefordert, die Strecke an der Autobahn entlang nach Duisburg zu führen.
Bei einem Treffen der ,Eiserner Rhein Initiative West" mit Vertretern der Mönchengladbacher SPD zuvor hatte es weit weniger Einigkeit gegeben. ,,Wir konnten zumindest in dem Punkt Konsens erzielen, dass jetzt auch die Gladbacher SPD eine Machbarkeitsstudie in Erwägung ziehen will", lautet das Fazit Thomas Lamparters aus dem Gespräch. Die SPD sehe keine Chance, den ,,Eisernen Rhein" zu verhindern, wolle aber weiterhin auf Lärmschutz drängen.

EXTRA-TIPPS
Fragen zum Eisernen Rhein

Gladbach. Das Thema "Eiserner Rhein" ist einer der Tagesordnungspunkte in der Sitzung der Bezirks-vertretung Rheindahlen am nächsten Mittwoch, 19. Juni. Wegen des voraussichtlich großen Interesses der Rheindahlener wird die Sitzung, die um 17 Uhr beginnt, im "Haus Dahlen" sein. Die Verwaltung wird auf Bitte der Bezirksvertretung über den aktuellen Stand der Planungen zur Wiederinbetriebnahme der historischen Trasse der Güterverkehrsstrecke zwischen Antwerpen und dem Ruhrgebiet, die mitten durch Rheindahlen führt, berichten.

 

ERKELENZER VOLKSZEITUNG, vom 11.06.2002

Belgien fordert Reaktivierung

Wegberg/Den Haag. In die Diskussion um eine Wiederbelebung der historischen Güterstrecke "Eiserner Rhein" ist nach Wochen des Schweigens jetzt auf höchster politischer Ebene wieder Bewegung gekommen.

Belgien hat am Montag die künftige niederländische Regierung aufgefordert, die Reaktivierung der historischen Güterstrecke "Eiserner Rhein" in das Regierungsabkommenaufzunehmen und das Projekt weiter zu forcieren.

 

 

Mönchengladbach, vom 02.06.2002

Signal steht auf Halt


Eisener Rhein: Vorerst Stillstand


Nach dem Ausgang der Wahlen in den Niederlanden können die Gegner der historischen Trasse erst einmal aufatmen.

M'gladbach (who). Die Wahlen bei den niederländischen Nachbarn dürften all jene, die die Reaktivierung der historischen Trasse des Eisernen Rheins ablehnen, gespannt verfolgt haben. Nachdem nun die Christdemokraten in Den Haag wieder die Geschäfte bestimmen, war die Erleichterung groß bei Gruppen wie "ERWIN" (Eiserner Rhein Initiative West) - die niederländischen Konservativen waren nie Freunde der Route. Und da auch die Europäische Union eine Förderung der historischen Strecke abgelehnt hatte, stehen alle Signale erst einmal auf Halt. Immerhin hatten die Verkehrsminister aus Deutschland, den Niederlanden und Belgien ja ursprünglich geplant, im Herbst dieses Jahres einen Zug auf der historischen Trasse rollen zu lassen. Wie jetzt zu hören war, hat aber auch die für das niederländische Streckennetz zuständige NS Railinfrabeheer alle Vorbereitungen eingestellt, die Strecke provisorisch vorzubereiten. Die Mitglieder von "ERWIN" wollen sich angesichts dieser Tatsachen am Montag, 3 Juni um 19.30 Uhr im "Haus Baues", Bleichgraben 23, in Gladbach zur Einschätzung der Lage treffen.


Leserbriefe an Extra Tipp zum Artikel vom 19.05.2002 "Prioritäten setzen" (s.u.) (rtf-Dokument) [21.05.2002]

 

vom 21. Mai 2002: Lokalteil Mönchengladbach (auch RP-Online Erkelenz vom 17.05.2002)

 

Nach dem Ausgang der niederländischen Parlamentswahlen herrscht in der Region Zuversicht


Eiserner Rhein: Ende eingeläutet?

Der Ausgang der Parlamentswahlen in den benachbarten Niederlanden dürfte die Pläne zur Reaktivierung der historischen Strecke Eiserner Rhein zumindest verschieben - wenn nicht gar ad acta legen. Die bisher regierenden Sozialdemokraten (PvdA) haben einen erdrutschartigen Verlust - von 45 auf 23 Sitze - erlitten, während die Christdemokraten (CDA) ihren Parlamentsanteil von 29 auf 43 Sitze steigern konnten.

Die PvdA-Verkehrsministerin Tineke Netelenbos hat in der Vergangenheit - zumindest zu der Zeit, als die Höhe der Kosten für eine Wiederbelebung der Trasse für den Güterverkehr noch nicht so bekannt war wie seit Herbst vergangenen Jahres - stets die historische Strecke favorisiert. Und wegen ihrer Alleingänge nicht nur bei der oppositionellen CDA für Unmut gesorgt, sondern sogar bei ihren eigenen Parteifreunden. Das Wirken von Tineke Netelenbos ist nun beendet. Ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin muss sich jetzt erst einmal in die Materie einarbeiten - was das Projekt sicherlich erheblich verzögern wird.

CDA gegen Wiederbelebung

Näher liegt jedoch, dass der Güterverkehr durch den niederländischen Meinweg und durch Wegberg ganz gestorben ist. Dafür sprechen die in den vergangenen Monaten ständig gestiegenen Kosten (die RP berichtete). Dafür spricht aber erst recht der Wahlausgang. Die CDA - und nicht nur die im benachbarten Limburg, Heimat des bisherigen verkehrspolitischen Sprechers der Fraktion, Camiel Eurlings (29) - ist nämlich gegen das Projekt. Erst unlängst sagte der Roerdalener Beigeordnete Thei Neijnens (CDA) in Wassenberg: "Wenn die Christdemokraten mehr Mitbestimmung in Den Haag bekommen, dann gibt`s den Eisernen Rhein hier nicht." Genau das ist bei den Wahlen am Mittwoch eingetreten.

Von Bedeutung dürfte auch der gute Draht der CDA zur niederländischen EVP-Europaabgeordneten Ria Oomen-Ruijten sein. Sie ist u. a. stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Umweltfragen, Volksgesundheit und Verbraucherpolitik - und strikt gegen die Reaktivierung. Hier schließt sich der Kreis nach Belgien und Deutschland: Ria Oomen-Ruijten hat Verbündete in den EU-Abgeordneten Mathieu Grosch (Belgien) sowie Karl-Heinz Florenz (Niederrhein), Klaus Lehne (Düsseldorf) und Armin Laschet (Aachen).

Arbeitsgruppe hat Argumente

Mit Zuversicht blickt die Wegberger CDU auf den Wahlausgang im Nachbarland. Im August 2000 hat sie zusammen mit dem Ortsverband Mönchengladbach-Rheindahlen und mit der CDA in Roerdalen, Roermond und Weert eine interkommunale Arbeitsgruppe "Eiserner Rhein" gebildet. Gemeinsam haben sie eine Menge Argumente gegen die Wiederbelebung der historischen Strecke zusammengetragen. Wegbergs CDU-Vorsitzender Willibert Jansen: "Das Abschneiden der CDA hat uns Freude bereitet, und ich hoffe, dass sie in Den Haag das Vorhaben so bewertet wie die CDA in Limburg - dann ist unser angestrebtes Ziel erreicht."

 

Mönchengladbach, vom 19.05.2002

 

,,Prioritäten setzen"


Sozialdemokraten: Der Eiserne Rhein ist notwendig


Eine Linie von der Bundes- bis zur Mönchengladbacher Stadtebene: Die Sozialdemokraten setzen voll auf den Eisernen Rhein.

Von Werner Hoek

Mönchengladbach - Er ist ein gebürtiger Gladbacher, einer, der im Bereich Aachener Straße an der Bahnstrecke aufwuchs, als "sie noch voll in Betrieb war". Michael Hildemann, Mitglied der Mönchengladbacher SPD im Regionalrat für den Regierungsbezirk Düsseldorf. Dieser Rat, der vier- fünfmal im Jahr tagt, ist am die Stelle des Bezirksplanungsrates getreten und legt die regionalen Ziele der Raumordnung und Landesplanung fest. Vorsitzende ist der Kre-felder Oberbürgermeister Dieter Pützhofen (CDU).

In seiner vorletzten Sitzung hat sich der Regionalrat unter anderen auch mit dem Thema "Ei-serner Rhein" befasst - ein Thema, das in und um Mönchengladbach heiß diskutiert wird. Doch während vor Ort die Meinungen um die Wiederbelebung dieser historischen Trasse, die mitten durchs Stadtgebiet führt, auseinander gehen, war man sich im Regionalrat seinerzeit einig: Man will die historische Trasse haben. "Wir sind für den Eiserner Rhein", erklärt Hilde-mann, "er ist eine notwendige Voraussetzung, um Güter von der Straße auf die Schiene zu bekommen."

Neben dem 39-jährigen Sozialdemokraten gehört mit dem Christdemokraten und Vorsitzen-den des Verkehrsausschusses Reiner Brandts gleich noch ein Vertreter der "Vitusstadt" die-sem aus insgesamt 53 stimmberechtigten Kommunalpolitikern bestehenden Rat an. "Herr Brandts als Vertreter der CDU hat in der Septembersitzung die Trassennotiz mitgetragen", meint Hildemann, ,,von daher ist es für mich unverständlich, dass sein Parteikollege Günter Krings der Bürgerinitiative ,Erwin sagt, er wolle die historische Trasse bekämpfen." Die CDU Mönchengladbach verhalte sich hier, so Hildemann, zwiespältig.

"Man sollte den Bürgern die Wahrheit sagen, denn es müssen Prioritäten gesetzt werden", sagt der Sozialdemokrat, der Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig noch aus gemeinsamen Juso-Tagen kennt. Maximal 76 Zügen werden nach Angaben der Bundesregierung auf der Strecke, die durchs Mönchengladbacher Stadtgebiet führt, unterwegs sein. Michael Hilde-mann: "Ich habe mit Kurt Bodewig darüber gesprochen; er verwies mich nur auf die Stadt Duisburg." Dort hätte man täglich 300 innerstädtische Zugbewegungen hinzunehmen, dazu die Belastung durch die Autobahnen. "Was", so hätte Bodewig ihn gefragt, "soll ich denen sagen, wenn Ihr Gladbacher mal bei 76 Bewegungen landen könnt?" Es gebe eben immer Bereiche, die zwangsläufig belastet sein würden, zieht Hildemann Bilanz aus dem Bodewig-Gespräch. Im Falle des Eisernen Rheins wären das nach Abwägung der Sachlage Mön-chengladbach. Er wolle dabei, so Hildemann, die Probleme keineswegs verniedlichen:

Die SPD habe freiwillige Lärmschutzmaßnahmen für die Strecke eingefordert. Doch Ent-scheidungen nach dem "St. Florians-Prinzip" -die wolle man nicht mittragen. Mit dieser Sicht der Dinge steht Hildemann nicht allein da: auch Ministerpräsident Wolfgang Clement und Regierungspräsident Jürgen Büssow sehen das so. Wolfgang Clement beispielsweise hatte in der Vergangenheit immer wieder auf die großen Chancen verwiesen, die in einer engen Zusammenarbeit NRWs mit den Benelux-Ländern lägen. Die Außenhäfen für das größte deutsche Bundesland sind aus Clements Sicht eher Rotterdam und Antwerpen als Hamburg oder Bremen. Für die Mönchengladbacher bedeutet das wohl: Lärm schlucken zum Wohle des Landes.

 

Stadtspiegel Mönchengladbach vom Mittwoch den 8. Mai 2002

Auszug aus dem Interview mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Willy Wimmer

"Drehkreuz Gladbach - ein attraktiver Standort"

Und dann wäre da noch der "Eiserne Rhein", der die Bürger in dieser Stadt beschäftigt ...

Das kann ich kurz und knapp zusammenfassen. Wenn der Eiserne Rhein kommt, dann muss eine neue Trasse her. Wir können hier nicht mehr verkraften. Es wäre Wahnsinn, wenn der ganze Güterverkehr durch Gladbach und den Kreis Neuss laufen würde.

 

 

Dagblatt de Limburger 06.05.2002

 

Brussel geeft IJzerenRijn geen prioriteit

BRUSSEL " De commissie Vervoer van het Europees Parlement kent de heringebruikname van de IJzeren Rijn geen hoge prioriteit toe. De commissie weigert de spoorwegverbinding toe te voegen aan de lijst van Trans-Europese Netwerken (TEN's).

Het Europees Parlement, dat waarschijnlijk nog deze maand voltallig over de TEN's stemt, neemt de adviezen van de belangrijke commissie Vervoer, Regionaal Beleid en Toerisme meestal over. De kans dat de gezamenli-jke subsidie-aanvraag van de vervoersministers T. Netelenbos van Nederland en I. Durant van Belgie wordt gehonoreerd, is daarmeet heel klein geworden.

De EU financiert de TEN's voor ruim 10 procent. De méerderheid van de commissie Vervoer vindt dat de IJzeren Rijn geen voorrang verdient bij de ontwikkeling van een Europees spoorwegnet voor goederenvervoer tussen Antwerpen en het Ruhrgebied via Midden-Limburg.


Übersetzung:


Brüssel gibt dem Eisernen Rhein keine Priorität

BRÜSSEL - Die Verkehrskommission des europäischen Parlamentes billigt der Wiederinbetriebnahme des Eisernen Rheines keine hohe Priorität zu. Die Kommission verweigert der Schienenverbindung die Aufnahme in die Liste des Transeuropäischen Netzwerkes (TEN).

Das europäische Parlament, das wahrscheinlich noch diesen Monat vollzählig über das TEN abstimmt, übernimmt meistens die Empfehlungen der wichtigen Kommission "Verkehr, Regionalpolitik und Tourismus". Die Chance, dass die gemeinsame Subventionsanfrage der Verkehrsminister aus den Niederlanden T. Netelenbos und I. Durant aus Belgien angenommen wird, ist damit sehr klein geworden.

Die EU finanziert das TEN mit mehr als 10 %. Die Mehrheit der Kommission für Verkehr vertritt die Meinung, dass der Eiserne Rhein bei der Entwicklung des europäischen Güterschienenverkehrsnetzes zwischen Antwerpen und dem Ruhrgebietes über Mittel-Limburg keinen Vorrang verdient.

 

vom 4. Mai 2002: Lokalteil Mönchengladbach

Eiserner Rhein: "ERWIN" und Krings einig

Die ,,Eiserner Rhein West Initiative" (ERWIN) und CDU-Bundestagskandidat Günter Krings sind sich einig in der Ablehnung der historischen Trasse des Eisernen Rheins. Krings und sein Wahlkampfleiter Dieter Breymann sprachen mit den Vertretern des ERWIN-Vorstandes Dr. Jürgen Vieten, Thomas Lamparter und Klaus Walter über Möglichkeiten auf Landes- und Bundesebene Unterstützung gegen das Projekt zu mobilisieren. Jürgen Vieten meinte nach dem Gespräch: ,,Wir hatten einen äußerst fruchtbaren Gedankenaustausch mit Günter Krings über die nächsten Schritte in unserem Widerstand gegen den Eisernen Rhein. Wir sind uns einig auch darin, dass die historische, nicht elektrifizierte Strecke keinen Nutzen für Mönchengladbach und unsere Region bringt".

Als überparteiliche Bürgerinitiative suche man aber das Gespräch ,mit den Vertretern sämtlicher Parteien. Vieten: ,,Wir werden auf alle zugehen und um Unterstützung werben." Krings, der sich wie die Initiative für den Neubau einer ,,leistungsstarken Güterbahnlinie entlang der A40 ausspricht" will als nächstes Gespräch zwischen der Initiative und der Landes-CDU vermitteln. Die Spekulationen des Heinsberger Bundestagsabgeordneten Staatsminister Christoph Zöpel (SPD), auch in Wegberg könnte der Eiserne Rhein künftig wie im Meinwegbereich unterirdisch geführt werden, nahmen beide Seiten kopfschüttelnd zur Kenntnis. Thomas Lamparter von ERWIN dazu: ,,Wenn in Wegberg der Tunnel kommen sollte, dann dürfte Gladbach nicht schlechter behandelt werden." Krings fand die Zöpel-Äußerungen ,,bemerkenswert", denn damit gesteht endlich ein Mitglied der Bundesregierung ein, dass die Streckenführung mit unzumutbaren Belastungen für die Anwohner verbunden ist. Da eine Untertunnelung vom Meinweg bis nach Windberg aber nicht mit den veranschlagten 25 Millionen Euro zu machen ist, kann das nur das ,Aus' für die Planungen zum Eisernen Rhein bedeuten".

Mönchengladbach, vom 28.04.2002

ExtraTipp Zeitungsartikel vom 28.04.2002 über ein Gespräch mit Herrn Krings (CDU) (jpeg Bild, 275 kB) [28.04.2002]

Zwei Artikel zu unseren ERWIN Aktivitäten bzw. zu Äußerungen von Herrn Bodewig, ebenso die Ergebnisse der Anfrage im Landtag von Hr. Post (CDU):

ExtraTipp Zeitungsartikel vom 28.04.2002 mit den Äußerungen von Herrn Bodewig (jpeg Bild, 130 kB) [28.04.2002]

ExtraTipp Zeitungsartikel vom 10.03.2002 (jpeg Bild, 304 kB) [10.03.2002]

Trotz aller Widerstände:
"Eiserner Rhein" kommt über Roermond


4. März - Die FDP Mönchengladbach informiert, dass entgegen anderen Gerüchten das Planungsverfahren in den Niederlanden nicht stoppt, sondern dass die Ministerin bereits den nächsten Planungsschritt in Auftrag gegeben hat. Ausserdem habe die zuständige niederländische Ministerin Netelenbos den vor allem in Deutschland diskutierten Alternativen über Venlo (A 40-Variante) eine definitive Abfuhr erteilt. "Dies überrascht die Fachleute nicht. Es ist nicht in Ordnung und teilweise wohl nur mit Wahlkampf zu erklären, den Anwohnern an der Strecke mit Diskussionen um mögliche alternative Strecken Sand in die Augen zu streuen. Die Niederlande werden die Züge definitiv in Dalheim an uns übergeben. Wir müssen unsere ganzen Kräfte dafür einsetzen, dass wir entlang der gesamten Streckenführung optimalen Lärmschutz und Sicherheitsvorkehrungen bekommen. So haben wir uns als erste Partei für Brückenbauwerke in Rheindahlen ausgesprochen. Ausserdem will die FDP die Stillegung der Umgehungsbahn in Mönchengladbach. Diese Option besteht, und sie ist realistischer als ein Ausweichen des Eisernen Rheins an die A 40."

 

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Letzte Änderung:               25.01.2003 , Stephan Houben